Parkplätze, Autos, Anwohner Jeder von uns kennt das Problem in unserem Stadtteil nur zu gut. Es gibt mehr Menschen, die ihr Auto bei uns parken möchten, als freie Parkplätze zur Verfügung stehen. Eine Lösung des Problems – allerdings keine gute – ist es, ein Auto an Stellen zu parken, die nicht als Parkplätze vorgesehen sind. Es wird an engen Durchfahrten, im Kreuzungsbereich, vor Einfahrten, in der Feuerwehranfahrts- zone und in der zweiten Reihe geparkt. Diese Art des Parkens ist illegal und kann mehr oder weniger teuer werden, wenn man eine Verwarnung erhält. Die Verwarnungen sind ärger- lich, aber nicht besonders abschreckend. Diese Situation stellt die Anwohner vor Probleme. Sie �inden abends keinen Stellplatz für ihr Auto, ihre Kinder werden gefährdet, da die Straßen unübersichtlicher werden, wenn jemand an verbotenen Stellen parkt. Sollte es brennen, wollen wir uns die Folgen nicht ausmalen, wenn die Feuer- wehr fünf Minuten später kommt, weil die Zufahrt von falsch parkenden Autos blockiert wird. Die Lösung des Parkplatzproblems ist nicht einfach. Eine Lösung wären mehr Parkplätze. Diese scheitert daran, dass der Platz bereits genutzt wird. Der Bau von Tiefgaragen und Parkhäusern ist nicht überall möglich und verteuert außer- dem das Wohnen drastisch. Zudem parken die Menschen ungern in Tiefgaragen und Parkhäusern, sondern nur dann, wenn sie keinen anderen Parkplatz �inden. Tiefgaragen helfen nur sehr wenigen, relativ wohlhabenden Menschen weiter. Eine andere Möglichkeit wäre, die Parkplätze der Einkaufs- märkte zu nutzen. Sie werden in der Nacht nicht benötigt. Allerdings wollen die Unternehmen nicht, dass ihre Parkplät- ze von Menschen genutzt werden, die nicht einkaufen. Dauer- parker sind ihnen ein Dorn im Auge. Deshalb sperren sie ihre Parkplätze nachts häu�ig ab, verlangen von ihren Kunden eine 90 Minuten zu nutzen. Allerdings verp�lichtet Eigentum Parkscheibe ins Auto zu legen und den Parkplatz maximal auch. Deshalb wäre es ein Schritt in die richtige Richtung, die Supermärkte zu veranlassen, die Park�lächen zumindest bis eine Stunde vor Öffnung der Märkte der Allgemeinheit und den Anwohnern zur Verfügung zu stellen. Wer länger parkt, könnte mit Bußgeldern belegt werden, die bei Privaten deutlich höher ausfallen könnten als im öffentlichen Raum. Das ist allerdings nur eine Lösung für die Nacht und würde uns Anwohnern nur ein bisschen weiterhelfen, selbst wenn die Unternehmen kooperieren würden. Eine charmante Idee wäre es, Straßen mit wenig Autoverkehr in verkehrsberuhigte Straßen umzuwidmen und den gesam- ten Straßenraum für Fußgänger, Radfahrer und für Autos von Anliegern freizugeben. Die öffentlichen Parkplätze und die Bürgersteige könnten an die Hauseigentümer verkauft oder verpachtet werden, die sie dann für Parkplätze für ihre Bewohner und für mehr Grün nutzen könnten. Das sollte man weiterverfolgen, löst das Problem aber kurzfristig nicht. Das Konzept „Parken für Anwohner“ weist die Hälfte der Stellplätze den Anwohnern zu und bevorzugt sie gegenüber „Fremdparkern“. Diese Option entspannt die Situation für Anwohner ein Stück weit, da sie nicht mehr mit Pendlern (gerade in der Nähe der U-Bahn-Stationen) um die Parkplätze konkurrieren müssen. Allerdings sind die Strafen für „Fremd- parker“ so gering, dass es sich häu�ig lohnt, lieber einen Strafzettel zu riskieren, als sein Auto in einem Parkhaus abzu- stellen. Es ist ein Ansatz, der aber das Problem nicht behebt, wenn insgesamt zu wenige Stellplätze vorhanden sind. Ein weiteres Ärgernis sind die Lieferfahrzeuge, die Arbeit- geber ihren Mitarbeitern zur „Verfügung“ stellen, um sich den Bau von eigenen Stellplätzen zu ersparen. Gegen dieses Modell hilft nur eine Initiative des Bundesverkehrsministers, der aber mit der Zulassung von Elektrorollern Scheinlösun- gen schafft, statt wirklich Probleme zu lösen. Letztlich gilt es, die Anzahl der Autos im Stadtteil zu redu- zieren. Dazu müssen Anreize geschaffen werden, wie die Einführung des von SPD, Grünen und Linken geforderten – 40 –